Innenlager
Das unsichtbare Kraftzentrum: Alles über Fahrrad-Innenlager
Das Innenlager (oft auch Tretlager genannt) ist das Herzstück Ihres Antriebs. Es sitzt versteckt im Rahmen und sorgt dafür, dass sich die Kurbel geschmeidig, effizient und spielfrei dreht. Da es bei jeder Pedalumdrehung enorme Kräfte aufnehmen muss, ist die Qualität des Innenlagers entscheidend für ein lautloses und wartungsarmes Fahrerlebnis.
Die Qual der Wahl: Welches System passt in Ihren Rahmen?
Die Welt der Innenlager ist komplex, da es viele verschiedene Gehäuseformate gibt. Man unterscheidet grundlegend zwischen zwei Kategorien:
1. Geschraubte Innenlager (Threaded)Der bewährte Klassiker. Diese Lager werden direkt in das Gewinde des Rahmens geschraubt.
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BSA (Englisch): Der am weitesten verbreitete Standard. Zuverlässig und einfach zu warten.
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ITA (Italienisch): Häufig bei älteren oder klassischen italienischen Rennrädern zu finden.
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Vorteile: Sehr wartungsfreundlich, knackfrei und ohne Spezialpresse montierbar.
Moderne Rahmen (oft aus Carbon) verzichten auf Gewindehülsen, um Gewicht zu sparen. Die Lagerschalen werden direkt in den Rahmen gepresst.
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Gängige Typen: BB86, BB92, PF30 oder BB30.
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Vorteile: Ermöglicht breitere und steifere Rahmenkonstruktionen bei geringerem Gewicht.
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Hinweis: Erfordert spezielles Einpresswerkzeug für die Montage.
Die verschiedenen Achs-Verbindungen
Nicht nur der Rahmen, auch Ihre Kurbel bestimmt, welches Innenlager Sie benötigen:
| System | Beschreibung |
| Vierkant (Square Taper) | Der unverwüstliche Klassiker für City- und Reiseräder. |
| Hollowtech II / GXP | Moderne Systeme, bei denen die Achse fest mit der Kurbel verbunden ist (Außenliegende Lagerschalen). |
| Octalink / ISIS | Vielzahn-Verbindungen, die eine höhere Steifigkeit als Vierkant bieten. |
| DUB (SRAM) | Ein moderner Standard, der Kompatibilität über fast alle Rahmen hinweg bietet. |
Woran erkennt man ein defektes Innenlager?
Ein Innenlager ist ein Verschleißteil. Da es nah am Boden sitzt, ist es ständig Schmutz und Wasser ausgesetzt. Achten Sie auf folgende Warnsignale:
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Knackgeräusche: Rhythmische Geräusche beim Treten, besonders unter Last.
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Spiel: Die Kurbel lässt sich seitlich bewegen.
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Rauer Lauf: Wenn Sie die Kette abnehmen und die Kurbel drehen, spüren Sie einen Widerstand oder ein "Mahlen".
Wartung und Pflege: So hält Ihr Lager länger
Hochwertige Lager verfügen über exzellente Dichtungen. Dennoch gilt: Vermeiden Sie den direkten Strahl eines Hochdruckreinigers auf die Tretlagerzone. Das Wasser könnte die Fettpackung auswaschen und zu vorzeitiger Korrosion führen.
Fazit: Effizienz beginnt im Lager
Ein hochwertiges Innenlager reduziert die Reibung und sorgt dafür, dass Ihre Beinkraft direkt in Vortrieb umgewandelt wird. Ob Keramiklager für maximale Performance oder robuste Stahllager für den Alltag – das richtige Innenlager ist die Basis für jede erfolgreiche Tour.
Sie sind unsicher, welchen Standard Ihr Rahmen nutzt?
Messen Sie die Breite Ihres Tretlagergehäuses (meist 68 mm, 73 mm oder 86 mm) und kontaktieren Sie uns – wir finden das passende Modell für Sie!





